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Neues Forschungsprojekt zur globalen Energiewende und Lithium in Südamerika erhält bedeutende Förderung

Neues Forschungsprojekt zur globalen Energiewende und Lithium in Südamerika erhält bedeutende Förderung

Das Institut für Soziologie freut sich, die Bewilligung eines neuen Forschungsprojekts unter der Leitung von Dr. Javier Lastra-Bravo bekannt zu geben. Das Projekt trägt den Titel „At the Crossroads of Global Just Energy Transition: EU's Lithium Policy and Its Impact on Indigenous Communities in South America's Lithium Triangle“ und wurde im Rahmen des Programms „Change!“ der VolkswagenStiftung ausgewählt. Es wird über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 1,95 Millionen Euro gefördert und ermöglicht die Einrichtung einer neuen transdisziplinären Forschungsgruppe an unserem Institut.

Im Zentrum des Projekts steht die Analyse der sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Auswirkungen des zunehmenden Lithiumabbaus auf indigene Gemeinschaften im sogenannten Lithiumdreieck (Argentinien, Bolivien und Chile) – einer Schlüsselregion der globalen Energiewende. In einer Zeit, in der die Europäische Union und andere globale Akteure eine emissionsarme Mobilität und eine „grünere“ Energieversorgung fördern, nimmt das Projekt eine kritische Perspektive ein, um zu untersuchen, wie sich diese Politiken konkret – und oftmals konflikthaft – auf lokale Kontexte auswirken.

Mit einem interdisziplinären Ansatz, der Methoden aus der Soziologie, Anthropologie, Rechtswissenschaft, Geografie und Umweltwissenschaften verbindet, wird das Forschungsteam in acht Modulen eine umfassende Politik- und Wirkungsanalyse erarbeiten. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften und einer entwicklungs­politischen Organisation umgesetzt, mit dem Ziel, gemeinsam praxisorientierte Handlungsempfehlungen für eine gerechtere Energiewende zu entwickeln.

Das Projekt will nicht nur wissenschaftliche Debatten bereichern, sondern auch zur Entwicklung gerechterer und nachhaltigerer öffentlicher Politiken beitragen, die Selbstbestimmung indigener Völker stärken sowie Menschenrechte und Umwelt schützen.

Das Programm „Change!“ der VolkswagenStiftung fördert innovative Projekte mit klarem transformativen Potenzial, die drängende gesellschaftliche Herausforderungen durch eine enge Kooperation von Wissenschaft und Gesellschaft adressieren. Das von Dr. Lastra-Bravo geleitete Projekt verkörpert diesen Anspruch, indem es globale Gerechtigkeit ins Zentrum der Forschung zur Energiewende stellt.