Forschungsprojekte am Arbeitsbereich Soziologie der Digitalisierung

Laufende Forschungsprojekte

Freigeist-Forschungsgruppe "Digital Cases"

Projektlaufzeit: 2019 - 2025

Drittmittelgeber: VolkswagenStiftung (Freigeist-Fellowship)

Die Forschungsgruppe "Digital Cases" untersucht, inwiefern komplexe digitale Infrastrukturen wie elektronische Fallmanagementsysteme das Verhältnis von Organisation, Technologie und Profession neu konfigurieren. Leitend ist hierbei die Vermutung, dass diese Systeme weit mehr als passive Tools darstellen, sondern eigene Akteurspotentiale entfalten. Das Projekt geht nicht von einer Setzung dieses Akteurscharakters aus, sondern entscheidet sich für eine prozessorientierte empirische Exploration. Die ethnografische Studie umfasst hierbei drei unterschiedlich fallförmig operierende Organisationen: Ein Krankenhaus, einen Appentwickler für Soziale Träger sowie einen sozialen Dienst, operiert also organisationstypenübergreifend und vergleichsorientiert. In der Feldphase experimentiert "Digital Cases" hierzu erstmals mit dem Forschungsdesign eines einmaligen Feldwechsels der Soziolog*innen in der zweiten Hälfte des Forschungsprojekts (Ko-Ethnografie, Publikation in Bearbeitung). Die Feldphase endete 2022. 

Die Forschungsgruppe ist Mitglied des DFG-Schwerpunktprogramms  "Digitalisierung der Arbeitswelten"

 

Forschungsgruppenleiterin Prof. Dr. Stefanie Büchner
Forschungsteam

M.A. Katharina Braunsmann
M.A. Korbinian Gall
M.A. Justus Rahn

Hilfskraft Johanna Meyer
Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
Schneiderberg 50
30167 Hannover 

Telefon: 0511/762-3143

E-Mail: s.buechner@ish.uni-hannover.de

Assoziierungen Digital Cases ist seit Februar 2021 im DFG-Schwerpunktprogramm "Digitalisierung der Arbeitswelten" (2267) assoziiert. 

Cautionary Tales hybriden Arbeitens - Narrative kritischer Situationen in der klinischen Praxis

Projektlaufzeit: 2023 - 2024

Drittmittelgeber: Die Junge Akademie

Cautionary Tales spielen in allen Professionen eine wichtige Rolle in der beruflichen Sozialisation. Besonders Assistenzärzt*innen, die eigene Verantwortung im klinischen Alltag übernehmen, lernen über diese Erzählungen von „Beinahe-Unfällen“. Diese Anekdoten werden vor allem mündlich und als Nebenbei-Erzählungen überliefert. Als Teil informeller Lernprozesse sind sie somit ein Reservoir an Wissen, das in der regulären Medizinausbildung noch wenig aufgegriffen wird. Wir interessieren uns für diese Erzählungen besonders vor dem Hintergrund, dass durch die zunehmende Digitalisierung das Zusammenspiel menschlicher und nichtmenschlicher Akteure in der Krankenbehandlung intensiviert wird. Hierdurch entstehen neue Komplexitäten und -ambiguitäten, die eigene „Cautionary Tales“ hervorbringen (z.B. über das Überhören von Warntönen, falsch geklebte Patienten-IDs,…).

 

Projektleitung Prof. Dr. Stefanie Büchner, Dr. Isabel Schellinger
Forschungsteam

M.A. Justus Rahn

Hilfskraft Johanna Meyer
Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
Schneiderberg 50
30167 Hannover 

Telefon: 0511/762-3143

E-Mail: s.buechner@ish.uni-hannover.de


FODAHEMM (Forschungsfreiheit vs. Datenschutz - Wie können Hemmnisse abgebaut werden?)

Projektlaufzeit: 2023 - 2026 

Förderer: Pro*Niedersachsen

Das Projekt integriert ein rechtswissenschaftliches und ein soziologisches Teilprojekt. Wir untersuchen, mit welchen Unsicherheiten und Herausforderungen Forschende im Umgang
mit Datenschutzbestimmungen konfrontiert sind, wie sie mit diesen Herausforderungen umgehen und wie sich dieser Umgang auf konkrete Forschungsprojekte auswirkt: Werden
bestimmte Forschungsdesigns präferiert oder vermieden? Welche Rolle spielen institutionelle Unterstützungsangebote zum Datenschutz für Forschende? Welche Risiken gehen
Projektleitungen ein und wie sichern sie ihr Vorgehen ab? Das Forschungsprojekt umfasst auch die Entwicklung von Handlungsempfehlungen.
Die Untersuchung findet anonymisiert statt. Sie ist qualitativ ausgerichtet und kombiniert Erhebungen in institutionellen Anlaufstellen für Forschende mit der Untersuchung
ausgewählter konkreter Forschungsprojekte. Die Erkenntnisse zu konkreten HandIungsherausforderungen und intendierten und nichtintendierten Folgen des
Umgangs mit Datenschutzbestimmungen bereiten wir für Handlungsempfehlungen für Gesetzgeber, Förderinstitutionen und Forschungseinrichtungen auf.

Leitung soziologisches Teilprojekt Prof. Dr. Stefanie Büchner
Forschungsteam

M.A. Tim Albrecht

Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
Schneiderberg 50
30167 Hannover 

Telefon: 0511/762-3143

E-Mail: s.buechner@ish.uni-hannover.de

 


Ethnografie der Responsibilisierung Künstlicher Intelligenz

Projektlaufzeit: 2020-2023

Drittmittelgeber: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Die Entwicklung verantwortungsvoller KI ist auch aus soziologischer Sicht herausfordernd.  Im Rahmen des Graduiertenkollegs "Verantwortungsvolle KI in der Digitalen Gesellschaft" nutzt das Projekt "Ethnografie der Responsibiliserung Künstlicher Intelligenz" die einmalige Chance zur rekursiven Forschung. So öffnet das GK seine Teilprojekte für ein soziologisch-ethnografisch orientiertes Promotionsprojekt, das empirisch beobachtet, wie verantwortungsvolle KI von einem gesellschaftlichen Wert in konkrete Technologie in Forschung und Praxis eingeschrieben und übersetzt wird. Leitend sind dabei drei Fragen: Welche gemeinsamen und unterschiedlichen Verständnisse von verantwortungsvoller KI bilden sich im Projektverlauf heraus und wie stabil und dynamisch sind diese? Von welchen unterschiedlichen gesellschaftlichen Logiken werden diese Verständnisse getrieben? Wie wird Verantwortung im Entwicklungsprozess zwischen Technologie und menschlichen Akteuren konstruiert und verteilt? Durch den exklusiven Feldzugang zu ausgewählten Projekten des Promotionsprogramms in verschiedenen Clustern eröffnen sich hier einzigartige Möglichkeiten, empirische Einsichten in die zukünftig zentralen Prozesse der Verantwortlichmachung von Technologien und Forschung zu gewinnen.

 

Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
Schneiderberg 50
30167 Hannover 

Telefon: 0511/762-3143

E-Mail: s.buechner@ish.uni-hannover.de

 

 

Beendete Forschungsprojekte

OPAL (ESF "Projekte Soziale Innovation")

Projektlaufzeit: 2020 - 2022 (abgeschlossen)

Drittmittelgeber: NBank

Wie bei kaum einem anderen gesellschaftlichen Problem erscheinen Informations- und Assistenzsysteme als Zukunftsversion für eine Pflege 4.0. Digitale Technologien sollen nicht nur die Lebensqualität der Pflegenden steigern und Pflegende entlasten, sondern auch die Effizienz von Pflegeleistungen erhöhen. Mangelnde Gebrauchstauglichkeit führt dabei häufig zu geringer Akzeptanz der Nutzer*innen. Doch die Digitalisierung der Pflege ist komplexer als auf den ersten Blick ersichtlich. Erfolgreiche Technologien müssen nicht nur für, sondern mit den Nutzer*innen entwickelt werden. Der partizipative Ansatz des soziologischen Teilprojektes von OPAL arbeitet dementsprechend explizit mit den unterschiedlichen Perspektiven aller Beteiligten. Das qualitative Forschungsdesign umfasst unter anderem Interviews und Fokusgruppengespräche. Insbesondere die Auswirkung der digitalen Innovationen auf die Arbeitsorganisation und die Pflegepraktiken stehen im Fokus. So sollen Problemfelder erkannt und ungenutzte Potentiale erschlossen werden. 

Forschungsgruppenleiterin Prof. Dr. Stefanie Büchner
Forschungsteam

Dr. Jannis Hergesell
M.A. Malte Weber
M.A. Jeff Reimer (L3S, reimer@l3s.de)

Kontakt

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
Schneiderberg 50
30167 Hannover 

Telefon: 0511/762-3143

E-Mail: s.buechner@ish.uni-hannover.de

 

Informationen über das Projekt OPAL finden sich auch im L3S-Magazin "Binaire"